Am 05.01.2016 trafen sich 19 Schüler/innen der Klassenstufen 8-12 und 2 Lehrer trotz Schneechaos alle pünktlich kurz nach 7 Uhr am Bahnhof, um gemeinsam an die Hochschule für angewandte Wissenschaften (HAW) in Hamburg zu fahren. Dort nahmen die Jungs und Mädels freiwillig in ihren Ferien an einem eintägigen molekularbiologischen Praktikum in den Forschungslaboren von Prof. Ulrich teil. Nach einer kurzen theoretischen Einweisung, bei der Prof. Ulrich auch viele interessante Geschichten und Anwendungen in Medizin und Biotechnologie erzählte, ging es in die Labore. Mit Kittel und Handschuhen isolierten die Schüler das grün fluoreszierende Protein (GFP), dessen Entdeckung zu einem Nobelpreis führte, aus gentechnisch veränderten Bakterien. Dazu wurden spezielle Säulen genutzt. Nach der Aufreinigung, die exemplarisch der industriellen Herstellung von Insulin für Diabetiker entspricht, sollte die Reinheit des Proteins überprüft werden. Hierzu musste es auf einem Gel aufgetrennt und diese Gele dann speziell gefärbt werden. Alle Gruppen konnten große Mengen sehr reinen Proteins isolieren und waren stolz auf Ihre Ergebnisse. Besonders interessant war der Hinweis des Professors, dass jede Gruppe Protein im hypothetischen Wert von ca. 300 Euro gereinigt hatte. Anschließend gab es noch eine ausführliche Führung durchs Institut, auch hier wurden jede Menge Fragen gestellt und beantwortet und ganz neue Einblicke in die Forschung gewährt. Besonders beeindruckend: der flüssige Stickstoff, in dem auch ganze Organismen konserviert werden können, oder große Analyse-Geräte im Wert eines Einfamilienhauses. Müde, aber reich an neuem Wissen und Eindrücken aus der echten Forschungspraxis, ging ein toller Tag zu Ende. Beeindruckend war das große Engagement und Interesse der Schüler, über den Tellerrand zu schauen und ihre Freizeit mit biologischer Grundlagenforschung zu verbringen. Die Ergebnisse unserer Versuche werden wir auch der Öffentlichkeit im Rahmen der GLH Projekttage zu unserem Tag der offenen Tür am 06.02.16 vorstellen, genauso wie viele andere spannende Mitmachprojekte von der Stammbaumanalyse bis zur Isolierung der eigenen DNA in einem Kettenanhänger.
Katrin Studtmann